Wunderwaffe(n) gegen Stress im Mama-Alltag

Mütter, die sich um Kindererziehung und Haushalt kümmern sind gestresster als Top-Manager:innen

Mütter vs. Manager

Die meisten Mütter, die sich um Kindererziehung und Haushalt kümmern, würden diese Aussage ohne zu Zögern bestätigen und direkt ein paar Ausrufezeichen dahinter setzen.

Anders sehen das wahrscheinlich Manager:innen, sofern sie sich nicht selbst schon über einen längeren Zeitraum überwiegend um eben jene beiden anderen Themen, Kinder und Haushalt, gekümmert haben. 

Was ist also dran an dieser Aussage und warum sind es oft gerade Mütter, die mit Stress zu kämpfen haben? Welche negativen Auswirkungen hat Stress wirklich auf die Gesundheit und welche Wunderwaffe(n) gibt es, dem Stress und seinen Folgen den Kampf anzusagen? All das und mehr erfährst du in diesem Beitrag und ich könnte mir vorstellen, dass du vor allem von der pflanzlichen Wunderwaffe (genau wie ich bis vor Kurzem) noch nicht gehört hast. Lavendel, Baldrian, Bachblüten oder Cannabis sind nicht gemeint 😉

Wie gestresst fühlen sich Mütter?

Bereits 2009 ergab eine repräsentative Befragung der Techniker Krankenkasse TK, dass Hausfrauen (ähnlich gilt das übrigens auch für Hausmänner), die sich um Haushalt und Kinder kümmern, häufiger unter Stressbelastung litten als Führungskräfte der Wirtschaft. Dies zeigte sich neben dem Stressempfinden auch in körperlichen Symptomen wie Muskelverspannungen, Rückenschmerzen oder auch Schlafstörungen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam auch eine DAK Studie 2015. In den letzten Jahren wurde immer deutlicher, dass insbesondere die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einen massiven Stressfaktor darstellt, so lauten auch die Ergebnisse einer aktuelleren TK-Stressstudie. Dass genau diese Vereinbarkeit auch heutzutage noch großteils von Frauen bzw. Müttern geschultert wird, zeigt auch der Gender Care Gap, denn Frauen verrichteten 2019 täglich um 52,4% mehr unbezahlte Care-Arbeit als Männer (vgl. BMFSFJ 2019).

Good to know

Welche Stressfaktoren spielen zusammen?

Was ist es also, das gerade bei Müttern das Stresslevel dauerhaft ansteigen lässt, sodass es neben den oben genannten Symptomen in weiterer Folge sogar zu Depressionen, Ängsten und Burnout kommen kann? Kinderärztin und Bestsellerautorin Dr. Karella Easwaran sieht vor allem eine Mischung aus veränderten gesellschaftlichen Strukturen (Ende der Großfamilie), bessere Ausbildung, Berufstätigkeit und vor allem persönlichen und gesellschaftlichen Druck dafür verantwortlich (vgl. Schulte 2020).

MENTAL LOAD

Abgesehen von der Herausforderung, als Mutter speziell kleinerer Kinder 24/7 in einer Art Alarmbereitschaft zu sein, gibt es dann auch noch das Phänomen des Mental Loads, der auch dann noch ein enormer Stressfaktor ist, wenn die Kinder bereits älter sind. Der Mental Load bezeichnet die Denkarbeit, die (ratet mal von wem vorrangig) übernommen werden muss, wenn es um die Organisation des Alltags geht. Darunter fallen z.B. Kinderarzttermine, der Wocheneinkauf (für den man sich vorher überlegen muss, was gekocht werden soll, die Kinder für den Kindergarten benötigen etc.), Familienfeiern + Geschenke für Freunde und Familie organisieren, Gewand für jedes Kind in der richtigen Größe für die kommende Saison, Freizeitaktivitäten der Kinder im Blick behalten, Haushalt, Tanken und obendrauf dann ggf. noch berufliche Aufgaben. Das kann schon mal zu viel werden und man fühlt sich gestresst und zerrissen. Die Lösung für das Problem ist es übrigens nicht, Aufgaben einfach zu delegieren (zum Beispiel dem Partner), denn die Ausführung einer Tätigkeit ist nicht das eigentlich Belastende daran, sondern alles immer Kopf zu haben und nichts zu vergessen. Auf dieses Thema gehe ich in einem weiteren Blogbeitrag noch genauer ein und gebe euch Tipps mit auf den Weg.

ERWARTUNGEN UND MOM SHAMING

Einen weiteren Stressfaktor für Mütter stellt wahrscheinlich die Erwartungshaltung dar, also sowohl der gesellschaftliche Druck von außen, als auch der innere Anspruch, der sich einerseits aus den eigenen frühkindlichen Erfahrungen (dazu später mehr) und andererseits nicht zuletzt auch als Reaktion auf das sogenannte Mom Shaming ergeben. Das Phänomen ist weit verbreitet und bezeichnet den Umstand, dass Mütter es in den Augen anderer (teilweise sogar anderer Mütter!) nie richtig machen können. Themen wie die (Ein-)Schlafsituation, Ernährung, der "richtige" Zeitpunkt für die Fremdbetreuung, Bildschirmzeiten uvm. sorgen häufig für hitzige Diskussionen und den Drang, den eigenen Weg rechtfertigen zu müssen. All das birgt enormes Stresspotenzial, denn der Druck, all diesen Erwartungen gerecht zu werden, ist groß. 

VEREINBARKEIT VON BERUF UND FAMILIE

Warum dieser Stressfaktor wahrscheinlich am stärksten wiegt hier kurz zusammengefasst:

  • Der berufliche Wiedereinstieg nach der Karenz und insbesondere das Anknüpfen an bisherige Erfolge ist oft erschwert. Als Teilzeitkraft "ernst genommen" zu werden ist leider in vielen Unternehmen keine Selbstverständlichkeit und was ich als Recruiterin diesbezüglich in (zum Glück nicht allen) vorherigen Unternehmen erlebt habe, möchte ich hier gar nicht niederschreiben. 
  • Der Druck, der sich genau daraus ergibt, dass man versucht, sehr viel Leistung in wenig Zeit unterzubringen (man will sich ja irgendwie "beweisen") ist hoch und man hat immer die Zeit im Nacken, weil man z.B. Mittags schon wieder beim Kindergarten oder der Schule sein muss. Danach hat man übrigens keinen Feierabend, da geht die harte Arbeit erst so richtig los, mit unter Umständen übermüdeten Kleinkindern, die bespaßt werden wollen, ich glaube alle Mamas wissen genau, wovon ich da spreche :)
  • Familienfreundliche Arbeitszeiten sind leider keine Selbstverständlichkeit am Arbeitsmarkt. Dazu kommt ein geringes Kontingent an Pflegeurlaub (in Ö regulär 1 Woche, bei Kindern unter 12 Jahren eine zweite Woche dazu... ähm ja also so lange schaffen wir es ja kaum, dass beide Kinder Mal am Stück gesund und im Kindergarten sind 😅), das vor allem bei Familien mit Kleinkindern selten ausreichend ist, um jede Krankheit, die man aus der Krippe oder dem Kindergarten mit nach Hause bringt, auch entsprechend zu Hause auskurieren zu können (woraus dann wiederum ein schlechtes Gewissen folgt, wenn man sein Kind halbkrank in die Kita schickt und hofft, dass kein Anruf "Ihr Kind fiebert, bitte abholen" kommt...). Dass häufige Fehlzeiten auch aus diesem Grund für die Mütter selbst neben dem kranken Kind zu Hause ein massiver Stressfaktor sind (die wenigsten lassen ihre Kolleg:innen einfach so unbekümmert mit der Mehrarbeit zurück) ist nachvollziehbar.
  • Strukturelle Probleme: In Österreich muss man seine alte Arbeitsstelle spätestens am 2. Geburtstag des Kindes wieder antreten, einen fixen Betreuungsplatz in öffentlichen Einrichtungen gibt es vielerorts erst ab frühestens 2,5 bis 3 Jahren. So war es auch bei uns, David konnte mit 3 Jahren starten, Linda als Geschwisterkind mit 2,5 Jahren. Da müssten doch auch Verantwortliche in der Politik langsam mal bemerken, dass die Rechnung nicht ganz aufgeht, oder? 🤔 Je nach (Bundes-)Land gibt es hier unterschiedliche Regelungen aber da gibt es definitiv Aufholbedarf, da auch die Kosten für private Fremdbetreuung nicht für jede Familie so einfach zu stemmen sind.

Die Liste an Stressfaktoren ist natürlich nicht abschließend aber an dieser Stelle haben wir einen guten Überblick darüber, welche Umweltfaktoren gerade bei Müttern für Stress sorgen. Besonders spannend wird es nun, wenn wir uns ansehen, was "Stress" eigentlich wirklich bedeutet, warum man oft gar nicht bemerkt, dass man gestresst ist und was im Körper passiert, wenn die Stressmechanismen dauerhaft aktiviert werden. 

 Mütter gestresster als Manager:innen

Was passiert im Körper bei Stress (vgl. Maté 2020)

Nimmt das Gehirn (genauer gesagt der Hypothalamus) eine Gefahr wahr, so wird über die sogenannte Stressachse die Stressreaktion losgelöst. Das Hormon CRH wird freigesetzt, in weiterer Folge wird ACTH ausgeschüttet, welches letztlich in der Nebenniere die Produktion von Cortisol anregt. Ganz schön chemisch, kurz gesagt:

ERLEBEN WIR STRESS, SO ERHÖHT SICH UNSER CORTISOLSPIEGEL. 

Die unmittelbare Wirkung von Cortisol ist das Bereitmachen des Körpers für eine Kampf-oder-Flucht-Reaktion. Dh. der Stoffwechsel wird aktiviert (Herzfrequenz, Blutdruck und Blutzucker steigen), um körperlichen und psychischen Belastungen besser begegnen zu können. 

"NORMALE" CORTISOLAUSSCHÜTTUNG

Die "normale" Cortisolausschüttung reguliert durch die Nebennieren außerdem das Immunsystem und bremst Entzündungsreaktionen, sie ist also von großer Bedeutung für den Körper. 

ZU VIEL CORTISOL

Ein chronisch erhöhter Cortisolspiegel zerstört Gewebe. Natürliche Killerzellen (NK) stehen bei der Bekämpfung von Infektionen und Krebserkrankungen an vorderster Front. NK bekämpfen eindringende Mikroorganismen und zerstören Zellen mit bösartigen Mutationen. Studien belegen, dass die Funktion der NK Zellen durch dauerhafte Stressbelastung erheblich eingeschränkt werden kann.

CHRONISCHER STRESS VS. AKUTER STRESS

chronischer Stress: Die Stressmechanismen werden über einen längeren Zeitraum hinweg aktiviert, wenn eine Person laufend Stressoren ausgesetzt ist. Im Körper kommt es zu Entladungen des Nervensystems, Hormonausschüttungen und Veränderungen des Immunsystems, um uns auf eine (früher mal notwendige) Kampf-oder-Flucht-Reaktion vorzubereiten. Diese damals noch lebensbedrohlichen Situationen gibt es heute aber nur selten, Stressoren sind heutzutage meist emotionaler Natur und weniger bedrohlich als sie automatisch eingestuft werden. Häufig wird chronischer Stress übrigens gar nicht als Stress wahrgenommen, weil uns die Fähigkeit fehlt, die eigenen Emotionen wirklich zu spüren und wahrzunehmen. 

akuter Stress: unmittelbare, kurzfristige Reaktion des Körpers auf eine Bedrohung, die sich wieder entlädt

Chronischer vs. akuter Stress

Welche Folgen hat ein dauerhaft zu hoher Cortisolspiegel?

- Anfälligkeit für Infektionen, z.B. Grippe und Erkältung

- Schlafstörungen, Erschöpfung

- Angstzustände, Depressionen, Panikattacken

- Magen-/Darmbeschwerden

- Bluthochdruck

- Übergewicht (Neigung zu Bauchfett) 

- uvm.

AUTOIMMUNERKRANKUNGEN UND KREBS

Nach dem renommierten Mediziner Dr. Gabor Maté, der ein biopsychosoziales Medizinmodell anwendet, gibt es ausreichend Hinweise und Belege dafür, dass Stress an der Entstehung bzw. Verschlimmerung von Autoimmunerkrankungen wie z.B. rheumatoide Arthritis, Colitis ulcerosa, Sklerodermie, uvm. beteiligt ist. Außerdem soll es Zusammenhänge bei der Entstehung weiterer Krankheiten wie Krebs, Multiple Sklerose, Diabetes und Alzheimer-Krankheit geben (vgl. Maté 2020)

ROLLE DER KONDITIONIERUNG UND BUCHTIPP

Maté macht deutlich, dass es einen starken Zusammenhang zwischen unseren frühkindlichen Erfahrungen (Bindungen, Konditionierung) und der späteren Stresstoleranz gibt. Er spricht von "einem subtilen Muster, das so stark verankert ist, dass man es als Teil seines wahren Selbst empfindet" (vgl. Maté 2020). Es geht also oft um verborgenen Stress, den wir quasi "als normal" erachten. Beispielhaft für Unterschiede aufgrund von früherer Konditionierung ist der Umgang mit eigenen Fehlern bzw. der Hang zu Perfektionismus, der unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann und der einen großen Stressfaktor im Alltag darstellt. Dieser kann seinen Ursprung in der Kindheit haben, wo beispielsweise stabile, emotionale Bindungen nicht ausreichend gegeben waren und Leistung oder "gutes Benehmen" (wenngleich unbewusst und ohne böser Absicht der Eltern) zur Bedingung für Liebe oder Zuwendung wurden. Vertiefend dazu empfehle ich euch auf jeden Fall das Buch "Wenn der Körper Nein sagt. Wie verborgener Stress krank macht und was Sie dagegen tun können" von Gabor Maté. Maté geht nicht nur den gesundheitlichen Folgen von zu hohem Cortisol als Folge von Stress auf den Grund sondern auch den tieferliegenden Ursachen für dieses Stressempfinden und schneidet dabei auch eines seiner zentralen Forschungsgebiete, Kindheitstraumata an. 

Gabor Maté Wenn der Körper Nein sagt

Bildquelle: amazon.de

Folgen von zu hohem Cortisol

URSACHEN FÜR ZU HOHEN CORTISOLSPIEGEL:

  • chronischer Stress (laufende Alarmreaktion des Körpers auf eine Gefahr, die keine angemessene für die ausgelöste Kampf-Flucht-Reaktion ist, keine Auflösung). 
  • zu wenig Bewegung
  • unausgewogene Ernährung (zuckerhaltig, fett)
  • Alkohol und Koffein
  • lange Bildschirmzeiten und ständige Erreichbarkeit

MAßNAHMEN, UM CORTISOL ZU SENKEN:

Diese ergeben sich schon aus aus den Ursachen, gleichzeitig sei erwähnt, dass es als (u.U. berufstätige) Mama gar nicht so einfach ist, diese umzusetzen, auch weil das "Stressverhalten" in der Regel genau gegenteilig ist (z.B. Entspannen und Abschalten bei der Lieblingsserie, Griff zur Schokolade nach einem anstrengenden Tag usw.)

  • Sport und Bewegung
  • ausgewogene Ernährung (Zucker, Alkohol und Koffein meiden)
  • Entspannungs- und Atmungstechniken, Yoga
  • Power Posing: High Power Posing soll den Cortisolspiegel senken, eine mögliche Poste ist das Sitzen auf einem Schreibtischsessel mit hinter dem Kopf verschränkten Händen und den Füßen auf dem Tisch (vgl. Carney/Cuddy/Yap 2010). Diese Maßnahme ist natürlich nur eine kurzfristige und senkt den Cortisolspiegel nicht nachhaltig.
  • Dinge, die einem Freude bereiten, das kann Dekorieren, Zeit mit dem Haustier oder Freunden sein, alles was sich gut anfühlt (und dabei nicht giftig oder gesundheitsschädlich ist, wie Nikotin, z.B. 😉)

Tipp: Cortisol checken lassen

Nach meinen Recherchen erscheint es mir mehr als sinnvoll, die eigenen Cortisolwerte testen zu lassen. Gerade wenn du auch das Gefühl hast, dass dich dein Alltag laufend stresst, wäre das bestimmt ein guter Ansatz um ggf. Maßnahmen zu ergreifen. Ich habe mich nach einiger Recherche für das Tagesprofil Testkit von Medivere entschieden. 7 Speichelproben zu bestimmten Tageszeiten werden eingeschickt und es folgt ein detaillierter Bericht.

 

Medivere Testkit Cortisol Tagesprofil

 

Bildquelle: https://www.medivere.de/shop/Alle/Stressprofil.html

Ich halte euch auf dem Laufenden, das Paket sollte mich in ein paar Tagen erreichen. Gut zu wissen ist übrigens auch, dass chronischer Stress zunächst in zu hohen Cortisolwerten resultiert, über längere Zeiträume jedoch kommt es zu einer Art "Kollaps" und die Werte bewegen sich in die gegenteilige Richtung.

     Massnahmen um Cortisol zu senken

    PFLANZLICHE WUNDERWAFFE: ASHWAGANDHA (WITHANIA SOMNIFERA)

    Hast du davon schon einmal etwas gehört? Ich bis vor kurzem auch nicht aber je mehr ich darüber gelesen habe, desto verblüffter war ich. Die Heilpflanze Ashwagandha wird bereits seit Tausenden von Jahren in der ayurvedischen Medizin eingesetzt und wird auch Schlafbeere oder Indischer Ginseng genannt. Sie zählt zu den sogenannten Adaptogenen, also Pflanzen, die ungiftig sind, einen Nutzen für das Wohlbefinden haben und dem Körper dabei helfen sollen, ins Gleichgewicht zu kommen. Welche unglaublichen Wirkungen von Ashwagandha bereits in Studien nachgewiesen wurden, könnt ihr jetzt nachlesen. 

    Stress und Ängste

    Eine 2012 durchgeführte, randomisierte Doppelblindstudie (vgl. Chandrasekhar 2012) mit 64 Personen, die mit chronischem Stress vorbelastet waren, untersuchte die Wirkung von Ashwagandha auf Stress. Über 60 Tage erhielt eine Gruppe täglich zwei Kapseln mit je 300 mg hochkonzentriertem Ashwagandha Wurzelextrakt, die zweite Gruppe erhielt ein Placebo. Sowohl die gemessenen Stresswerte (standardisierte Stressskalen) als auch die Cortisolwerte sanken in der Ashwagandha Gruppe signifikant. 

    Eine weitere Doppelblind Studie mit 60 Teilnehmer:innen aus 2019 (Lopresti et al. 2019) brachte ähnlich positive Ergebnisse in Bezug auf Stress und Anxiety. Auch hier erhielt eine Hälfte 240 mg Ashwagandha, die zweite ein Placebo. Erhoben wurden die Skalen HAM-A (Hamilton Anxiety Scale) und DASS-21 (Depression, Angst, Stress Skala) sowie die Cortisolwerte. Die Werte der HAM-A Skala verbesserten sich signifikant, die DASS-21 Werte nahezu signifikant also auch hier gab es einen starken positiven Trend. Auch die Cortisolwerte sanken signifikant in der Ashwagandha Gruppe.

    Diese und weitere Studien deuten darauf hin, dass Ashwagandha stressresistenter macht, Cortisol senken und sich insgesamt positiv auf das Stressempfinden auswirken kann und außerdem nebenwirkungsarm ist.

    Auswirkungen auf das Immunsystem

    Ihr habt weiter oben ja bereits von den Natürlichen Killerzellen (NK) erfahren, die besonders wichtig für den Kampf gegen Infektionen und Krebserkrankungen sind, also ein wesentlicher Bestandteil unseres Immunsystems. 

    Eine 2009 durchgeführte kleine Studie mit 5 Teilnehmer:innen untersuchte die Effekte von Ashwagandha auf das Immunsystem (vgl. Mikolaj 2009). Über 96 Stunden erhielten sie zweimal täglich 6ml Ashwagandha Wurzelextrakt. Anhand von Bluttests zeigte sich ein signifikanter Anstieg mehrerer Immunzellen und CD56+ NK Zellen wurden aktiviert. 

    In mehreren weiteren Studien (vgl. Bhat 2009) wurde die Wirkung eines Ayurveda Tees aus 5 medizinischen Kräutern (darunter, du ahnst es bestimmt schon: Ashwagandha) auf das Immunsystem im Vergleich zu gewöhnlichem Tee untersucht. Die Teilnehmer:innen wurden nach eher niedriger NK Zellenaktivität ausgewählt und hatten in der Vergangenheit häufig wiederkehrende Erkältungen und Husten. In mehreren Kleinstudien sowie einer unabhängigen Crossover Studie konnte eine signifikante Steigerung der Aktivität der NK Zellen nachgewiesen werden.

    Dosierung

    Es ist nicht möglich, allgemeingültige Angaben zur "richtigen" Dosierung zu machen, da es natürlich auch darauf ankommt, welche Wirkung man erzielen möchte. Bei gewissen Vorerkrankungen (z.B. Autoimmunerkrankungen, Schilddrüsenstörungen, Bluthochdruck) ist außerdem Vorsicht geboten. Insbesondere deshalb, weil hier häufig bereits Medikamente eingenommen werden und deren Wirkung durch Ashwagandha verstärkt werden kann. Sprich also unbedingt vorher mit deinem Arzt, wenn du darüber nachdenkst, Ashwagandha als pflanzliche Unterstützung im Alltag einzusetzen.

    Studien legen nahe (vgl. Salve 2019), dass je nach Therapieziel Dosierungen zwischen 250 mg und 600 mg/Tag am wirkungsvollsten sein sollen, aber besprich das wie gesagt natürlich lieber mit einem Experten. Ich teile hier nur die Ergebnisse meiner Recherchen mit dir. Sofern man die Höchstdosis nicht überschreitet soll Ashwagandha übrigens nebenwirkungsarm sein (vgl. Mishra 2000). Studien zur Anwendung bei Kindern, Schwangeren oder in der Stillzeit sind übrigens noch ausständig, daher wird von einer Einnahme in diesen Lebensphasen eher abgeraten.

    WELCHES PRÄPARAT ICH TESTEN WERDE

    Nach langer Recherche habe ich mich nun für das BIO ASHWAGANDHA KSM-66 ROYAL® von Sunday entschieden und werde das Präparat die nächsten Wochen testen. Ich bin bei Nahrungsergänzungsmitteln usw. wirklich super skeptisch und traue mich da oft nicht drüber. Was mich hier aber überzeugt hat sind die Wirkstoffe aus Reinsubstanzen (keine Blätter, die zytotoxisches Withaferin enthalten), der biologische Anbau, der ideale Withanolid-Gehalt von 5% (also das volle Spektrum an Withanoliden aus der Wurzel in ihrem natürlichen Verhältnis). Selbst bei der Kapselhülle wurde auf die Inhaltsstoffe geachtet und die Kapseln werden in umweltfreundlichem Braunglas verschickt. Der Extrakt wurde auch bereits in zahlreichen publizierten Studien eingesetzt und somit war für mich klar, wenn ich ein Präparat versuche, dann dieses

    BIO ASWAGANDHA KSM-66 ROYAL

    Bildquelle: https://www.sunday.at/ashwagandha-extrakt-kapseln-hochdosiert.html

    Ich halte ich euch auf dem Laufenden, was die Einnahme bewirkt und wie es mir damit geht.

    Ashwagandha

    FAZIT

    Nach vielen Wochen der intensiven Beschäftigung mit dem Thema Stress nehme ich vor allem eines mit:

    Stress macht wirklich krank.

    Die Auswirkungen von Stress auf die Gesundheit sind so weitreichend, dass es keine Option mehr ist, einfach weiter zu machen, wenn man sich bereits gestresst fühlt. Von dem verborgenen Stress, der zudem unbemerkt sein Unwesen treibt, spreche ich da noch gar nicht. Hierzu empfehle ich übrigens jedem, den tieferliegenden Mustern, die durch die Kindheit in uns verankert sind, auf den Grund zu gehen. Ich versuche daher, mich vor diesem Hintergedanken ganz bewusst immer wieder für die "stresssenkende" Maßnahme zu entscheiden, egal ob es um die Ernährung, Bewegung oder andere Dinge geht, auch wenn das Fernsehen und "bequem" Abschalten besonders nach anstrengenden Tagen immer die naheliegendere Option wäre. Ich stelle mir meine Natürlichen Killerzellen NK vor, die durch die ständige Cortisolausschüttung nachweislich geschädigt werden. Und ich weiß, dass Stress diesen Prozess auslöst. Ich habe aus all dem Gelesenen mitgenommen, dass sogar schlimme Krankheiten genau dann leichtes Spiel haben, wenn die Cortisolproduktion über längere Zeiträume auf Hochtouren läuft. Natürlich bin ich keine Wissenschaftlerin und dieses Wissen macht vermutlich noch nicht mal 1% davon aus, was es wirklich zu verstehen gibt. Aber es reicht für mich definitiv aus, um Maßnahmen umzusetzen. Um mich zu überwinden, immer öfter das Richtige zu tun. Den Stress nicht ungebremst walten zu lassen. 

    Gerade als Unternehmerin und Geschäftsführerin eines inzwischen 9-köpfigen Unternehmen, zwei kleinen Kindern unter 5 Jahren, dem Haushalt, uvm. wurde mir in den letzten Wochen bewusst, dass ich an meinem Stresslevel arbeiten muss. Ich kenne auch die Wurzeln für den Perfektionismus, der zusätzlich Stresspotenzial darstellt und versuche dem gegen zu steuern aber das geht nicht von heute auf morgen. Gerade bei so vielen Umwelt- und zusätzlich noch internen Stressoren, die nun mal fester Bestandteil meines Alltags sind und wohl auch noch lange bleiben werden, habe ich mich dazu entschieden, pflanzliche Unterstützung in Erwägung zu ziehen. Wie bereits erwähnt bin ich bei "Hilfsmitteln" immer skeptisch (wobei bei synthetischen Produkten weitaus mehr, als bei pflanzlichen Alternativen) und ich habe noch nie so sehr hinterfragt und genau recherchiert wie bei der Wunderwaffe Ashwagandha. Ich bin in der Theorie einfach restlos überzeugt und kann es kaum erwarten, den Praxistest zu starten. Ich glaube, dass gerade im Bereich der Medizin noch viel möglich ist, wenn man die Kraft der Natur nutzt.

    Lasst mich gerne wissen, wie es euch im Alltag als Mama so geht, ob ihr euch auch regelmäßig gestresst fühlt und was eure Maßnahmen sind, die euch bei der Bewältigung helfen.

     

    WICHTIGER HINWEIS:

    Der Beitrag dient der Übermittlung eines allgemeinen Überblicks über die Ursachen und Auswirkungen von Stress, unterhaltsam aufbereitet für die Zielgruppe Mütter. Der Artikel ersetzt keineswegs eine individuelle Beratung durch einen (Fach-)arzt und darf nicht zur Selbstbehandlung oder Selbstdiagnose genutzt werden.

    Der Beitrag enthält Produktempfehlungen, welche unbeauftragte Werbeinhalte darstellen. 

    Quellen:

    Maté, Gabor (2020): Wenn der Körper Nein sagt. Wie verborgener Stress krank macht - und was Sie dagegen tun können

    Carney, Dana R./Cuddy, Amy J.C./Yap, Andy J. (2010): Brief Nonverbal Displays Affect Neuroendocrine Levels and Risk Tolerance, in: Psychological Science, 2010 Sep. doi: 10.1177/0956797610383437

    Geist, Gisela (2018): Cortisol-Studien und Neurobiologie. Ergebnisse von Studien zum Stresshormon Cortisol und Erkenntnisse der Neurobiologie, https://gute-erste-kinderjahre.de/stresshormon-cortisol/ [aufgerufen am 30.4.2023]

    Bhat, Jyoti/Damle, Aparna/Vaishnav, Pankaj P/Albers, Ruud/Joshi,Manoj/Banerjee, Gautam: In vivo enhancement of natural killer cell activity through tea fortified with Ayurvedic herbs, in: Phytotherapy Research, 2010 Jan;24(1):129-135. doi: 10.1002/ptr.2889

    Lopresti, Adrian L./Smith, Stephen J./Mali, Hakeemudin/Kodgule, Rahul (2019): An investigation into the stress-relieving and pharmacological actions of an ashwagandha (Withania somnifera) extract, in: Medicine Baltimore. 2019 Sep 98(37). doi: 10.1097/MD.0000000000017186.

    Mikolaj, Jeremy/Erlandsen, Andrew/Murison, Andrew/Brown, Kimberly A/ Gregory, William L/Raman-Caplan, Padma/Zwickey, Heather L: In vivo effects of Ashwagandha (Withania somnifera) extract on the activation of lymphocytes, in: The Journal of Alternative and Complementary Medicine, 2009 Apr;15(4):423-430. doi: 10.1089/acm.2008.0215

    Mishra, L C/Singh, B B/Dagenais: Scientific basis for the therapeutic use of Withania somnifera (ashwagandha): a review, in: Alternative Medicine Review, 2000 Aug:5(4):334-346. 

    Salve, Jaysing/Pate, Sucheta/Debnath, Khokan/Langade, Deepak: Adaptogenic and Anxiolytic Effects of Ashwagandha Root Extract in Healthy Adults: A Double-blind, Randomized, Placebo-controlled Clinical Study, in: Cureus, 2019 Dec; 11(12). doi: 10.7759/cureus.6466

    BMFSFJ (2019): Gender Care Gap - ein Indikator für die Gleichstellung, https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/gender-care-gap/indikator-fuer-die-gleichstellung/gender-care-gap-ein-indikator-fuer-die-gleichstellung-137294 [aufgerufen am 30.4.]

    Der Standard (2009): https://www.derstandard.at/story/1244117008987/hausfrauen-und--maenner-gestresster-als-manager [aufgerufen am 1.5.2023]

    focus (2015): https://www.focus.de/gesundheit/gesundheit-dak-studie-arbeitslose-gestresster-als-manager_id_3927685.html, [aufgerufen am 30.4.2023]

    Schulte, Leonie (2020): https://www.rnd.de/familie/mom-shaming-depression-und-burnout-bei-muttern-kinderarztin-mahnt-YR3WZYUGUNG4TISZ4VZ55Y4RAM.html?outputType=valid_amp  [aufgerufen am 1.5.2023]

     

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