5 Dinge, die unser Baby völlig auf den Kopf gestellt hat
Die Männer schlafen - Zeit für mich, einmal wieder ein bisschen in die Tasten zu klopfen. Mit einem Baby wird das ganze Leben auf den Kopf gestellt, so viel ist klar. Bevor man ein Kind hat, kann man sich nicht einmal ansatzweise vorstellen, wie sehr man sein komplettes Leben umkrempeln muss, sobald das kleine Wunder erst einmal da ist. Ganz abgesehen vom Alltag, der sich mit Kind(ern) zum "alltäglichen Wahnsinn" ändert, sind es aber auch viel weitreichendere Dinge, als bloß das Flaschen- und Windelchaos, die sich durch ein Baby zu Hause verändern.
Für mich persönlich sind die folgenden 5 Dinge die wohl bedeutsamsten Veränderungen, die unser David in mein bzw. unser Leben gebracht hat:
Partnerschaft
In puncto Partnerschaft mit Mr. Right hat David eigentlich alles auf den Kopf gestellt. Natürlich ist die "Frisch-Verliebtheit" nach rund 6 Jahren Beziehung vielleicht nicht mehr ganz so gegeben wie zu Beginn. Dennoch würde ich unsere Partnerschaft, die ja inzwischen eine Ehe ist, als harmonisch und glücklich beschreiben (ich denke mal, das würde Mr. Right auch so sagen haha). Ab und zu fliegen natürlich auch mal die Fetzen aber nie so, dass wir vergessen würden, was wir am jeweils anderen haben und auch immer lieben werden. Wir hatten schließlich auch immer Zeit für uns und haben so viele schöne Dinge gemeinsam erlebt, wie möglich. Auch nach einem Streit gab es genug Zeit, um über Probleme zu reden und diese gemeinsam aus der Welt zu schaffen.
So weit so gut. Und dann kam David.
Plötzlich bleibt für viele Dinge keine Zeit und man funktioniert einfach. Und erst vor wenigen Tagen hatte ich wieder ein Aha-Erlebnis, das ich an dieser Stelle mit euch teilen möchte: Ich war mit David im Einkaufszentrum, wo Mr. Right und ich früher sehr oft zusammen waren, da es dort ein nettes asiatisches Restaurant gibt und wir nach dem Essen auch gerne mal gemeinsam shoppen waren. Und plötzlich fiel mir etwas auf, das ich in den letzten knapp 7 Monaten tatsächlich nicht bemerkt hatte: Verliebte Pärchen, die Händchen haltend durch das Einkaufszentrum schlendern. Ganz genau so, wie Mr. Right und ich es immer getan haben. Das klingt jetzt auf den ersten Blick vielleicht nicht so spannend, ist aber eigentlich total bedeutsam: Seit Davids Geburt gab es genau das nämlich nicht mehr. Was eine logische Konsequenz daraus ist, dass einer von uns immer den Kinderwagen schiebt, hat mir irgendwie trotzdem einen kurzen Stich versetzt. Wir sind - selbst nach knapp 6 Jahren Beziehung überall Händchen haltend aufgetreten. Sei es auf Geburtstagsfeiern, im Einkaufszentrum oder sonst wo. Wir haben darüber nicht nachgedacht, es war eben einfach so. Und es war auch ein schönes Gefühl. Und schlagartig wurde mir klar, dass sich viele - vermeintlich banale - Dinge durch unser Baby einfach schlagartig geändert haben. Ich habe Mr. Right auch kurz von meiner Beobachtung erzählt, der das Ganze belächelt hat und meinte: "Keine Sorge, das kommt wieder" - und davon bin auch ich überzeugt :)
Schmerzempfinden
Abgesehen von der Partnerschaft mit Mr. Right hat sich auch mein persönliches Schmerzempfinden sehr stark verändert - und dies gleich in zweierlei Hinsicht. Ich habe ja schon einmal erzählt, dass die eigenen körperlichen Befindlichkeiten seit Davids Geburt zur absoluten Nebensache wurden. Und das meine ich auch an dieser Stelle. Begonnen hat das ganze ja eigentlich schon bei den Schmerzen während der Geburt aber das Thema Schmerzempfinden zog sich seither weiter. Egal ob es Kopfschmerzen, Knieschmerzen nach der Überlastung beim Sport oder die Nachwirkungen einer Weisheitszahnentfernung sind: Die eigenen Schmerzen werden runtergeschluckt und man ist einfach für sein Kind da. Schließlich braucht der kleine Zwerg seine Mama und hat natürlich noch kein Verständnis dafür, dass Mami vielleicht eine kurze Pause braucht, bis die Schmerztablette wirkt :-)
Aber was das wirklich Schlimme an meinem veränderten Schmerzempfinden ist: Es funktioniert auch quasi in die umgekehrte Richtung. Schmerzen, die ich rein physisch ja gar nicht wahrnehmen kann, tun plötzlich höllisch weh - nämlich Schmerzen, die unser kleiner David erleiden muss. Das geht von Bauchschmerzen, über drückende Zähnchen, den Pieks der Impfungen oder auch, wenn er sich bei seinen Robb-Versuchen trotz aller Vorsicht unsererseits einmal den Kopf an einem Regal stößt. Jedesmal zerreißt es mir das Herz und ich wünschte, ich könnte ihm seinen Schmerz nehmen - auch wenn es mir 1.000 Mal mehr wehtun würde als ihm, ich würde es tun. Aber das ist wohl einfach das Los der Eltern: Man wird immer alles tun, damit es den Kleinen gut geht. Und wenn sie dann doch einmal Schmerzen haben, dann leidet man als Elternteil fürchterlich mit.
Ordnungsliebe
Kommen wir zu einem etwas unterhaltsameren Punkt, der sich durch David verändert hat :-) Wer Mr. Right und mich kennt, weiß: Was den Haushalt anbelangt, haben wir nie den "klassischen" Rollenbildern entsprochen. Während Mr. Right waaaahnsinnig ordnungsliebend ist, ist meine Unordnungs-Schmerzgrenze sagen wir einfach... dehnbar :-) Besser gesagt war sie das. Obwohl ich vor Davids Geburt sooooo viel mehr Zeit hatte als jetzt, war ich nicht gerade eine begnadete Hausfrau. Ich ging ja - genauso wie Mr. Right - Vollzeit arbeiten und das Thema mit der Schmerzgrenze hat einfach dazu geführt, dass ich von ihm den Spitznamen "Wirbelwind" bekommen habe. Immer dann, wenn Mr. Right seiner Lieblingsbeschäftigung nachgegangen ist (staubsaugen, die Wohnung auf Hochglanz polieren, staubsaugen, aufräumen, staubsaugen, usw. :-) ) und ich anschließend nach Hause gekommen bin, war laut ihm das Chaos 10 Minuten später wieder perfekt. Seit David da ist, verspüre ich allerdings den Drang, jedes seiner kurzen Schläfchen zu nutzen, um im Haus wieder für Ordnung zu sorgen. So stört es mich nun selbst, wenn irgendwo Geschirr herumsteht oder der Wäscheberg wächst. Ich möchte schließlich auch, dass der Kleine in einem geordneten Haushalt aufwächst und so hat sich das Ganze nun dahingehend entwickelt, dass ich jeden Anflug von Unordnung im Keim ersticke. Immerhin hätte ich mit David ja auch gar keine Chance, das Chaos jemals wieder zu beseitigen, wenn es erst einmal richtig ausbrechen würde :-)
Freundschaften
Auch wenn ich mich wiederhole: Aus dem Partyleben sind wir im Moment raus. Zwar waren wir vereinzelt bei Parties wieder am Start (Omi und Opi haben bei uns zu Hause auf den schlafenden David aufgepasst) aber es ist nicht dasselbe wie früher. Wir sind eben nur noch vereinzelt - wenn alles passt - mit dabei. Und dann auch nicht, wie sonst immer, die Letzten die morgens erst nach Hause gehen. Immerhin muss der Zwerg auch am nächsten Morgen gut versorgt werden (ist nur einmal passiert, dass es doch schon hell war aber für David waren wir fit :-) ). Manchmal schafft man ein vereinbartes Treffen auch einfach kurzfristig nicht, weil das Baby einen schlechten Tag hat und man für den Kleinen da sein möchte, weil er seine Mama gerade einfach braucht. Und wenn man es doch zum gemütlichen Abend mit Freundinnen schafft und den Zwerg mitnimmt, dann kann es eben auch einmal sein, dass er dort auf den Boden spuckt und nach 1 Stunde fürchterlich weint und sich nicht mehr beruhigen lässt. Von den Gesprächen an diesem Abend bekommt man dann nicht gerade viel mit und man ist auch schnell wieder weg. Dann war der Abend ziemlich anstrengend und es kann eben auch einfach sein, dass man vielleicht beim nächsten Mal gar nicht hingeht (oder eben nicht mit dem Kleinen, aber dann muss er eben auch wieder einen guten Tag haben, damit man überhaupt ohne ihn außer Haus kann, usw. Ich glaube, ihr wisst, worauf ich hinaus möchte). Dann gibt es noch Freundinnen, die mit Babys einfach nichts am Hut haben und die sich auch nicht unbedingt darum reißen, mit dem Kleinen zu spielen oder sich ein paar Babygeschichten anzuhören. Und gerade in den ersten Wochen nach der Geburt verliert man ohnehin irgendwie den Anschluss zur Außenwelt, oder zumindest ging es mir damals so. Inzwischen hat sich das Ganze für mich aber sehr gut entwickelt. Ein paar Freundschaften sind etwas eingeschlafen, dafür sind alte wieder aufgelebt und vor allem sind ganz tolle neue Bekannt- und Freundschaften mit anderen Mamis entstanden. Klar, denn andere Mamis haben naturgemäß Verständnis dafür, wenn's mal doch nicht klappt und man kann sich gemeinsam stundenlang über die süßen Zwerge unterhalten.
Ambitionen
Bestimmt haben einige von euch bereits mitbekommen, dass wir seit einigen Monaten einer 7-fach Belastung mit Baby, Umzug, Vollzeit-Job, Pendeln, eigener Firma und Haushalt ausgesetzt sind. Mein Jus-Studium habe ich für 2 Semester pausiert, da dies nicht auch noch Platz gehabt hätte. Freizeit und Erholung sind im Moment einfach nicht drin. Und warum das Ganze?
Genau das wurde uns in den letzten Monaten dank David noch einmal mehr bewusst. Mr. Right verlässt um 6 Uhr morgens das Haus und kommt erst abends nach Hause. Es bleibt ca. 1 Stunde Papazeit, bevor David schläft. Am Wochenende erledigen wir gemeinsam den Großeinkauf, mal gibt es ein Familientreffen oder andere Termine und schon ist das Wochenende wieder um und die nächste Woche zieht an uns vorbei. Wenn David schläft wird an WUNDERklein. gearbeitet. Gemeinsame Freizeit bleibt im Moment einfach nur wenig. Manchmal werden wir gefragt, ob wir verrückt sind, dass wir uns das jetzt antun. Schließlich könnten wir unsere Freizeit ja auch einfach genießen und das Wochenende Wochenende sein lassen. Die Antwort auf diese Frage ist ... vielleicht sind wir verrückt. Aber wir erfüllen uns mit WUNDERklein unseren gemeinsamen Traum und es ist wunderschön zu sehen, wie sich unser "2. Baby" dank unserer zahlreichen Kundinnen, Follower und Wegbegleiter entwickelt hat. Unser großes Ziel ist natürlich, irgendwann nur noch für WUNDERklein zu arbeiten. Einerseits, weil es unser Herzensprojekt ist, für das wir brennen. Andererseits ist es auch eine große Chance für Mr. Right, durch die Selbständigkeit mehr Zeit für die Familie zu haben. Oder zumindest öfters da zu sein (wer selbständig ist, arbeitet ja selbst und ständig, wie wir wissen :) ) Wir freuen uns aber auf jeden Fall wahnsinnig, WUNDERklein weiter zu entwickeln und gemeinsam mit euch groß zu machen.
Vor allem aber möchten wir eines: Dass unser David in einer liebevollen (und ordentlichen :P) Umgebung groß wird und eines Tages stolz auf seine Eltern ist, weil sie hart daran gearbeitet haben, ihr Ziel zu erreichen.
Was hat sich in deinem Leben am stärksten verändert, als du Mama wurdest? Ich freue mich auf deinen Kommentar.
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